Von Wölfen und Bären

Über viele Jahrzehnte, eigentlich sogar Jahrhunderte, waren die großen Raubtiere unserer Gegend (Wolf, Bär, Luchs) so gut wie ausgestorben, erst in letzter Zeit erobern sie wieder mit Unterstützung des Naturschutzes ihren angestammten Lebensraum. Natürlich bleiben Probleme mit Menschen nicht aus, meist wirtschaftlicher Natur (Risse von Nutztieren), in seltenen Fällen stellen sie aber auch eine direkte Gefahr für Menschen dar.

In früheren Zeiten war man nicht allzu zimperlich und hätte Meister Petz und Kollegen bei nächster Gelegenheit gnadenlos ins Jenseits befördert. Heutzutage versucht man glücklicherweise zuerst mit mehr oder weniger sanften Methoden, ihm das unerwünschte Verhalten "abzugewöhnen", zum Beispiel mit Blitzlichtern, Lärm oder notfalls schmerzhaften, aber weitgehend ungefährlichen Gummigeschoßen. In der Fachsprache ist das als "Vergrämung" bekannt.

Interessantes Thema, aber was hat das mit Laborinformationssystemen / LIMS zu tun, wird sich der geneigte Leser fragen. Direkt natürlich gar nichts, aber auch als LIMS-Anwender bzw. Entwickler kommt man sich von Zeit zu Zeit quasi "vergrämt" vor. So wie in der aktuelle Problematik mit der Ausführungsgeschwindigkeit von Microsoft Word als Reportgenerator von uniLIME.

Wie schon im vorhergehenden Beitrag kurz beschrieben, hat sich die Ausführungsgeschwindigkeit der (externen) Steuerung von Microsoft Word seit der Version 2010 in geradezu groteskem Umfang reduziert, ein Bericht benötigt am gleichen Rechner mit Word 365 10-20 Mal so lange wie mit (dem leider von Microsoft nicht mehr unterstützten) Word 2010. Der Geschwindigkeitsverlust ist derart dramatisch, dass man wohl davon ausgehen muss, dass er absichtlich eingebaut wurde, mit erweiterten Funktionen oder umfangreicheren Sicherheitsprüfungen in den neuen Word-Versionen ist er kaum zu erklären. Eine Anfrage im Microsoft-Umfeld brachte aber leider keine konkrete Antwort.

Möglicherweise passt einfach die Schnittstelle zur Steuerung von Word nicht mehr ins Konzept von Microsoft? Aber statt sie einfach in neuen Word-Versionen gar nicht mehr anzubieten (und sich damit massiven Unmut zuzuziehen), macht man sie eben hochgradig unattraktiv. Quasi als "Wink mit dem Zaunpfahl", sich als Entwickler/Anwender eine andere Lösung zu suchen?

Das Problem ist ja nicht neu, sondern hat bereits mit Word 2013 begonnen, verschärft sich aber mit jeder neuen Word-Version. Unser LIMS "uniLIME" bietet daher schon seit längerem eine völlig andere Variante der Reportgenerierung an, nämlich direkt im Speicher über XML-Dokumente. uniLIME liest damit die Berichtvorlage ein und produziert daraus direkt im Arbeitsspeicher das Word-Dokument als fertigen Bericht.

Diese Methode ist sehr schnell (in einem konkreten Beispielbericht 50 x schneller als direkt mit Word) und bietet die meisten, allerdings nicht alle Optionen der direkten Steuerung von Word.

Das Beste zum Schluss: in Kürze wird es eine ganz neue Version dieser Berichterstellung im Speicher geben, die sogar noch etwas schneller als die XML-Variante ist und dazu noch die volle Funktionalität der direkten Steuerung bereitstellt. Dazu - last not least - kann man Microsoft Word gleich "wegrationalisieren", denn die Sache funktioniert genauso gut mit freien Office-Paketen wie z.B. LibreOffice.

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