Verschnaufpause für den Ziffernblock

Vor knapp 2 Wochen (11. Mai) ist die dritte Ausgabe unseres "best practice boards" über die Bühne gegangen, diesmal mit den Hauptthemen Messwert-Import und Spezialfälle bei Berichten.

Vor allem das erstgenannte Thema ist für fast jeden Anwender von LIMS (Laborinformationssystemen) von enormer Bedeutung, da ein gut funktionierender Messwerte-Import sowohl sehr viel Zeit spart als auch die unvermeidlichen Fehler beim Abtippen vermeidet.

Bei Gesprächen mit Interessenten für unser LIMS "uniLIME" hat dieses Thema auch meistens einen sehr hohen Stellenwert, für viele sogar der wichtigste Grund für eine LIMS-Einführung - auch wenn damit die anderen Vorteile eines Laborinformationssystem vielleicht ein bisschen vernachlässigt werden. Jedenfalls gehen unsere Gesprächspartner bei Neuanfragen meist davon aus, dass die Messwerte vom Analysengerät vollautomatisch ins LIMS übertragen werden.

Was in der Praxis sinnvoll und zweckmäßig erscheint, spielt eigenartigerweise in der Praxis eine völlig untergeordnete Rolle - in fast allen Fällen werden bei unseren Kunden die Messwerte ganz "altmodisch" über Exportdateien, die vom Analysengerät erzeugt und von uniLIME eingelesen werden, übertragen.

Warum ist das eigentlich so? Warum nützt man nicht die "elegantere" Variante einer direkten Übertragung? Dafür gibt es sicherlich viele Erklärungen, aus unserer Sicht ist es vor allem eine wirtschaftliche Frage.

Denn die Einrichtung einer Messwert-Imports aus Exportdateien des Analysengeräts (meist in recht einfachen Dateiformaten wie Text, CSV oder Microsoft Excel) ist üblicherweise nicht allzu aufwändig, wir rechnen typischerweise mit nur 2-3 Arbeitsstunden je Dateiformat. Demgegenüber wäre eine direkte Datenverbindung sehr viel mehr Entwicklungsaufwand und die Fehlermöglichkeiten sind auch wesentlich umfangreicher.

Dazu ist - dies ist auch beim best practice board ganz deutlich von den Anwendern bestätigt worden - ein vollautomatischer Import ohne Ansichts- und Kontrollmöglichkeit durch den Verantwortlichen gar nicht erwünscht, die in uniLIME eingebaute Voransicht der Messwerte noch vor dem tatsächlichen Import wird als unverzichtbar angesehen. Und damit relativiert sich die vermeintliche Zeitersparnis beim vollautomatischen Import im Hintergrund ganz erheblich, der Import aus Dateien verursacht dann nur wenige zusätzliche Mausklicks.

Nur zur Klarstellung: diese Aussage bezieht sich natürlich nicht auf alle denkbaren LIMS-Einsatzmöglichkeiten, sondern vor allem auf die Bereiche unserer wichtigsten Kunden, also Auftragslaboratorien besonders in der Umwelt- und Lebensmittelanalytik. Also wo einerseits sehr große Datenmengen anfallen (z.B. mehrere hundert Parameter je Probe, wenn beispielsweise Pestiziduntersuchungen angefordert sind) und andererseits keine allzu strengen Regulatorien zum Einsatz kommen, die zum Beispiel jegliche Eingriffsmöglichkeit - also z.B. einen unplausiblen Wert manuell vom Import auszuschließen - unterbinden müssen.

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