Anfang gut, alles gut

Vor etwas mehr als zwei Wochen, genauer gesagt am 21. Oktober, ist unser erstes "best practice board" über die Bühne gegangen. Natürlich online - schließlich hat sich Corona bislang noch nicht geschlagen gegeben, leider ganz im Gegenteil. Was so gesehen aber auch die Teilnahme für die teilweise recht weit entfernten uniLIME-Anwender einfacher gemacht hat.

Nachdem es sich um eine "Premiere" gehandelt hat, waren wir natürlich auf die Resonanz der Teilnehmer gespannt, diese war jedenfalls sehr positiv, auch wenn es den einen oder anderen Punkt für das nächste board sicher noch zu optimieren gibt.

Das Hauptthema des ersten best practice boards waren Kenngrößen im Umfeld der Messwerte, also insbesondere Messunsicherheiten, Bestimmungs- und Nachweisgrenzen etc. Die hohe Flexibilität des LIMS "uniLIME" erlaubt es jedem Anwender, hier ganz unterschiedliche Berechnungs- und Ausgabeverfahren einzusetzen. Diese Themen wurden in der großen Runde diskutiert. Bei manchen Fragen konnte eine schlüssige Empfehlung für alle Anwender gefunden werden, bei anderen hingegen einigte man sich darauf, dass unterschiedliche Labors unterschiedliche Arbeitsweisen haben und daher auch unterschiedliche Lösungen sinnvoll sind.

Ein Konsens wurde beispielsweise bei der Frage gefunden, wie Messwerte unterhalb der Nachweisgrenze intern, aber auch in Berichten dargestellt werden sollen. Messwerte unter der Bestimmungsgrenze werden ja allgemein üblich mit einem "<" gefolgt von der Bestimmungsgrenze angezeigt, bei Werten unterhalb der Nachweisgrenze gibt es aber viele verschiedene Varianten. Ergebnis der Diskussion war, dass es vermutlich am sinnvollsten sein wird, auch hier einfach "<" und die Bestimmungsgrenze anzugeben und die Nachweisgrenze selbst quasi zu ignorieren.

Unterschiedliche Ansätze hingegen gab es bei der Frage der Umrechnung von Bestimmungs- oder auch Nachweisgrenzen. Wenn man beispielsweise die Bestimmungsgrenze der Untersuchung einer bestimmten Substanz in wässriger Lösung kennt, wie gibt man die Bestimmungsgrenze des umgerechneten Wertes an, beispielsweise umgerechnet in mg pro Kilogramm Trockensubstanz? Hier spielen ja Einwaagen, Volumina und der Trocknungsverlust eine Rolle. Manche uniLIME-Anwender rechnen die Bestimmungsgrenze genauso wie den Messwert um, andere hingegen sind der Ansicht, dass dies zwar die sachlich korrekte Vorgangsweise sei, aber es dem Kunden / Berichtempfänger schwer zu erklären ist, wenn die Bestimmungsgrenze für ein und dieselbe Substanz sich dann von Probe zu Probe unterscheidet.

Auf jeden Fall spannende Fragestellungen, deren Diskussion auch für uns als Entwickler sehr hilfreich sind. Wir freuen uns schon auf das nächste Best Practice Board, das voraussichtlich im Frühjahr 2022 stattfinden wird. Der genaue Termin und auch die behandelten Themen sind noch offen, Vorschläge werden gerne entgegengenommen.

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